US-Bericht unter Trump kritisiert Brasiliens Menschenrechtsbilanz
Politik 8 Tags zuvor
Der Menschenrechtsbericht 2024 des US-Außenministeriums, der unter der Trump-Administration veröffentlicht wurde, kritisiert die brasilianische Regierung scharf dafür, dass sie die demokratische Debatte durch die Einschränkung von Online-Inhalten untergrabe und Anhänger des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro unverhältnismäßig zum Schweigen bringe. Das Dokument wirft Richter Alexandre de Moraes vor, ohne ordentliches Verfahren die Sperrung von über 100 Social-Media-Profilen angeordnet zu haben, was als justizielle Zensur bezeichnet wird. Der Bericht thematisiert auch Lulas umstrittenen Vergleich der israelischen Aktionen in Gaza mit dem Holocaust, der auf Kritik israelischer Gruppen stieß.
Die Trump-Administration bringt diese Kritik mit ihren jüngsten Wirtschaftssanktionen gegen Brasilien in Verbindung, darunter das Magnitsky-Gesetz gegen Moraes. Der Bericht steht im starken Kontrast zu früheren Bewertungen unter Biden und wirft Bedenken hinsichtlich der Politisierung innerhalb des Außenministeriums auf. Gleichzeitig lobt er Verbündete wie El Salvadors Bukele trotz dessen autoritärer Politik, während Menschenrechtsverletzungen dort heruntergespielt werden.
Brasilianische Beamte haben noch nicht offiziell reagiert, aber der Bericht dürfte die Spannungen zwischen den beiden Ländern verschärfen. Analysten weisen darauf hin, dass er mit Trumps breiteren Handelsstreitigkeiten mit Brasilien übereinstimmt, einschließlich jüngster Zölle, die als Vergeltung für die angebliche politische Verfolgung Bolsonaros gerechtfertigt wurden. Die Washington Post berichtete über Unbehagen unter Mitarbeitern des Außenministeriums angesichts des im Vergleich zu früheren Ausgaben deutlich politischeren Tons des Berichts.