Das vergessene Experiment: Als amerikanische Teenager Migranten in der Landwirtschaft ersetzten
Geschichte 7 Tags zuvor
1965, nach dem Ende des Bracero-Programms und angesichts einer Farmarbeiterkrise, schuf das US-Arbeitsministerium A-TEAM (Athletes in Temporary Employment as Agricultural Manpower). Die Initiative warb Highschool-Sportler mit Anzeigen von Stars wie Sandy Koufax an, die mit „Farmarbeit macht Männer!“ warben. Randy Carter und 18 Klassenkameraden aus San Diego verbrachten sechs entbehrungsreiche Wochen mit dem Pflücken von Cantaloupe-Melonen in Blythe, Kalifornien, wo die glühende Hitze ihre Wurstbrote im Schatten röstete und Melonendornen ihre Handschuhe zerfetzten.
Das Programm war ein spektakulärer Fehlschlag. Die meisten Teenager gaben aufgrund der brutalen Bedingungen auf. Die Arbeiter schliefen in baufälligen Hütten, teilten sich schmutzige Duschen und verdienten nur 1,40 Dollar pro Stunde plus fünf Cent pro Kiste. Carters Gruppe gehörte zu den wenigen, die ihre Aufgabe abschlossen, obwohl ihr mexikanischer Vorarbeiter sie wohl dafür verachtete, dass sie Jobs aus seiner Gemeinschaft wegnahmen. Nach einem Sommer wurde das Experiment eingestellt – zu peinlich für die Geschichtsbücher.
Heute taucht Carters Geschichte immer dann wieder auf, wenn Politiker vorschlagen, einwandernde Farmarbeiter zu ersetzen. Der heute 77-jährige Hollywood-Veteran reflektiert, wie A-TEAM ihn prägte, und erinnert sich sowohl an die Strapazen als auch an den schwarzen Humor privilegierter weißer Teenager, die harte Arbeit lernten. Während einige Bundesstaaten über Lockerungen der Kinderarbeit nachdenken, dient seine Erfahrung als warnendes Beispiel für die Realität der Farmarbeit.